Seit Januar 2021
Fachstelle für Waldnaturschutz in Amberg
Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz
Wälder liefern nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Pilze. Beispielhaft sei hier der Schwarzspecht genannt, der seine Bruthöhlen am liebsten in dicke Buchenstämme zimmert und dessen Baumhöhlen später auch von Fledermäusen, Hohltauben, Dohlen und vielen anderen als Quartier genutzt werden.
Um die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in unseren heimischen Wäldern zu erhalten und zu fördern, wurde von der Bayerischen Forstverwaltung im Januar 2021 die „Fachstelle Waldnaturschutz“ in Amberg gegründet. Organisatorisch gehört die Fachstelle zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg-Neumarkt i.d.OPf- und ist für die gesamte Oberpfalz zuständig.
Fachstelle Waldnaturschutz für die Oberpfalz
Die Fachstelle wirkt als Träger öffentlicher Belange auch bei Stellungnahmen mit waldnaturschutzfachlichem Bezug mit und erstellt Verträglichkeitsabschätzungen und -prüfungen bei Projekten, die in Natura-2000 Gebieten geplant werden.
Schwerpunktaufgaben: Natura 2000 - Gebiete und Vertragsnaturschutz im Wald
Frauenschuh (Foto: AELF Amberg)
Ein wichtiges Instrument ist hierbei das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald. Mit diesem Förderprogramm können freiwillige Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden, die sie für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen.
Neben der Schaffung und Förderung lichter Waldstrukturen, die unter anderem dem Frauenschuh, einer Orchideenart, zugutekommt, werden z.B. auch das Belassen von abgestorbenen Bäumen und der Erhalt von Biotopbäumen gefördert. Für zahlreiche Tier-, aber auch Pilz-, Moos- und Flechtenarten sind sie ein wichtiger Bestandteil ihres Lebensraums.
Nach einer von Professor Jörg Müller und Kollegen im Jahr 2007 durchgeführten Studie im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es in den Bayerischen Wäldern rund 11.000 Arten allein aus den Gruppen Pflanzen, Säugetiere, Käfer, Moose, Pilze und Flechten. Davon sind 3.600, etwa ein Drittel, auf Gedeih und Verderb auf Totholz und Biotopbäume angewiesen. Daher ist es außerordentlich wichtig, dass ökologische Gesichtspunkte beim Bewirtschaften der Wälder integriert werden.
Foto: H. Blesch, LWF
Beobachtung der Bestandsentwicklung seltener Tiere und Pflanzen
Bechsteinfledermäuse
(Foto: Martin Renger)
Haselmaus, Spanische Flagge - eine Schmetterlingsart - und Frauenschuh sind weitere Arten, deren Bestandsentwicklung regelmäßig beobachtet wird.
Erfassung des Zustands seltener Waldlebensräume
Flechten-Kiefernwald
(Dr. Matthias Jantsch)