Landwirtschaftsschule Amberg, Abteilung Hauswirtschaft
11 neue Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung
Mit einem Notendurchschnitt von 1,39 endete Ende November 2023 der einsemestrige Studiengang der Staatlichen Landwirtschaftsschule Amberg, Abteilung Hauswirtschaft. Zehn Absolventinnen und ein Absolvent wurden als Fachkräfte für Ernährung und Haushaltsführung bei der Schlussfeier verabschiedet. Mit einem sehr guten Gesamtnotendurchschnitt von 1,39 bewiesen 10 Damen und 1 Herr, wie man mit Engagement punkten kann.
Von der Schreinerin und Industriemeisterin Metall über den Gesundheitsbereich bis zur Informatik spannten sich die Erstberufe. Auch das Lernalter erstreckte sich von jungen Erwachsenen bis hin zu älteren Teilnehmern, die sich erst später mit der Hauswirtschaft beschäftigen und neue Kompetenzen erwerben.
Zur feierlichen Verabschiedung des derzeitigen Semesters begrüßte Harald Gebhardt, Behördenleiter des AELF Amberg-Neumarkt i.d.OPf. die Absolventen, Angehörige und Ehrengäste. "Ein besonderer Tag wird heute begangen", zeigte er sich beeindruckt von eineinhalb Jahren Lernwillen, Konzentration und Sorgfalt und dem hohen Ausbildungsniveau. Neben handwerklichen Fähigkeiten und Geschick hätten sich die Studierenden auch mit aktuellen Themen wie der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt und dabei gezeigt, wie sich in Küche und Haus verantwortungsvoll handeln lässt. Lebensmittel retten, saisonale und regionale Produkte bevorzugen und mit einfachen Mitteln waschen und reinigen seien Themen, die auch Schülern anderer Schulen vermittelt worden seien.
Einen Rückblick auf das zu Ende gehende Semester gab Schulleiterin Ursula Eckl. Vielfältige Unterrichtsinhalte und Flexibilität seien bei den neu eingeführten Wahlpflichtmodulen prägend gewesen. Geplant, aber flexibel – so ließen sich die neuen Gestaltungsmöglichkeiten durch die Wahlpflichtmodule beschreiben. Berufs- und Arbeitspädagogik, hauswirtschaftlicher Betrieb, Unterstützung im Alltag und die Vertiefung in Küchenpraxis und Garten und Natur wurden besucht. Auch zum/-r Referent/-in ließ man sich ausbilden.
Auch ein Tag der Persönlichkeitsbildung konnte angeboten werden. Den Erfahrungsaustausch habe man mit Exkursionen zu landwirtschaftlichen Betrieben gepflegt und sich Tipps bei der Gartenfachberatung am Landratsamt und im Kräutergarten Schnaittenbach geholt. Ursula Eckl zeigte auch Fortbildungsmöglichkeiten wie die Meisterprüfung in der Hauswirtschaft auf und die derzeitige Nachfrage nach Absolventen.
Durch vielfältiges Lernen in einem guten Miteinander sind die Studierenden in den letzten eineinhalb Jahren als Team zusammengewachsen und haben selbst festgestellt: "Wir sind uns der eigenen Stärken bewusst geworden."
"Hauswirtschaft ist lebensbegleitend", so Schulleiterin Ursula Eckl. Mit hauswirtschaftlichem Fachwissen und entsprechender qualifizierter fachlicher Kommunikation lässt sich die Brücke leichter schlagen von Landwirten zu Konsumenten. "Probiere Neues aus und werde Profi! Das ist das Motto unserer Schule. Sie gehören jetzt zu den Profis, influencen Sie mit Ihrem Wissen und Können."
"Miteinander reden, nicht übereinander" stand im Mittelpunkt des Festvortrags von Pfarrer Walter Engeler, dem Leiter der landwirtschaftlichen Familienberatung der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Die Herausforderungen für landwirtschaftliche Familien seien enorm im Spannungsfeld zwischen betrieblichen Anforderungen, familiären Gegebenheiten und dem Ansehen in der Gesellschaft. So sei es nachvollziehbar, dass Bäuerinnen an 24 Stunden täglich und an sieben Tagen in der Woche innovative Managerin seien, aber eben auch Beruf und Familie in Einklang gebracht werden müssten. Dazu komme das Leben mehrerer Generationen unter einem Dach und die Pflege von Angehörigen. Engeler wies auf die Bedeutung guter Kommunikation in Familie, Dorf und Gesellschaft hin und auf einen respektvollen Umgang in der Familie und lud dazu ein
das Miteinander aktiv zu gestalten. Hauswirtschafterinnen sehe er mit ihrem Fachwissen an der Schnittstelle von Landwirtschaft und Gesellschaft und unterstrich, wie bedeutsam, anspruchsvoll und vielseitig dieser Beruf sei.
Auch die Studierenden trugen zum Gelingen ihrer Schulschlussfeier bei. Ein selbst gereimtes Gedicht über Lehrkräfte und die schöne Schulzeit war der Höhepunkt des Abends. Zahlreiche Ehrengäste gratulierten zum erfolgreichen Abschluss und betonten die Wichtigkeit der Hauswirtschaft.
Musikalisch umrahmt wurde die Verabschiedung vom Saxofon-Quartett des Max-Reger-Gymnasiums Amberg.
Ein neues Semester startet am 5. März, die Unterrichtszeiten werden gemeinsam mit den Interessentinnen und Interessenten abgestimmt.